Teaser: Rezension zu Mark Fisher – Sehnsucht nach dem Kapitalismus auf dem Politik & Ökonomie -Blog

Den Namen „Mark Fisher“ habe ich vor allem auf Instagram in den vergangenen Monaten sehr häufig genannt. Das lag auch daran, dass ich für den Politik & Ökonomie-Blog eine Rezension zu dem jüngst im Brumaire Verlag auf deutsch erschienenen posthum herausgegebenen Buch „Sehnsucht nach dem Kapitalismus“ (im Original: Postcapitalist Desire) geschrieben habe. Da nun die Rezension erschienen ist, gebe ich hier eine sehr kurze Zusammenfassung.

Für alles weitere empfehle ich den Klick auf die gesamte Rezension.

Mark Fisher finde ich spannend, denn zeitlebens mischte er marxistische und französische poststrukturalistische Theorie mit Kulturkritik. Dabei kamen dann bissige kapitalismuskritische Analysen heraus, die mitunter ziemlich pessimistisch wirken – etwa seine Diagnose eines „Kapitalistischen Realismus“, nach der Kapitalismus so anpassungsfähig ist, dass er linke Kritik inhaltlich entschärft und aufnimmt. Im Ergebnis existiert zwar der Kapitalismus noch, aber dafür auch Shirts der Ramones bei H&M. Fisher litt auch an Depressionen (denen er leider im Januar 2017 auch erlag) und befasste sich deshalb viel mit den Gefahren der Individualisierung mentaler Probleme, also mit dem kapitalistischen Impuls, Depressionen zur Privatverantwortung zu machen. Sein Denken war trotz allem irgendwie hoffnungsvoll und im letzten Seminar vor seinem Tod, das er unterrichtete, wollte er mit Studierenden über mögliche postkapitalistische Zukünfte diskutieren.

„Postcapitalist Desire“, auf Deutsch „Sehnsucht nach dem Kapitalismus“ (übersetzt von Alexander Brentler) ist inspirierend und lässt euch die Acid-Trips und Hippies der 1960er in einem deutlich positiveren Licht betrachten, als ihr es bisher eventuell tut.

Ich bin zwar nicht komplett überzeugt von der Übersetzung, weil dort teilweise nicht konsequent mit feststehenden Begriffen umgegangen wird, aber allein die Interaktion Fishers mit seinen Studierenden und das Syllabus sind einen Blick ins Buch wert. Und tatsächlich ist das Layout der deutschen Ausgabe unglaublich schön. Ich habe für die Rezension beide Bücher als Rezensionsexemplare erhalten und meine Studis werden davon eventuell ein bisschen profitieren.